Körper und Wellen

Seit einigen Monaten kommen jeden Montagmorgen einige Freundinnen zu mir – eine davon ist ausgebildete Gymnastiklehrerin – und wir bewegen und spüren unsere Körper zwei Stunden lang. Zur besseren Vorstellung: was wir machen ist eine Mischung aus Yoga, Pilates und einer sehr interessanten Körperarbeit namens BMC (Body Mind Centering). So kann es auch gehen. Vor einem Jahr war ich auf der Suche nach einem Yogakurs für Dummies, fand aber – halbherzig wie ich an die Sache ranging – nichts. Und dann fragt die eine Freundin die andere Freundin, und beide erinnern sich, dass ich einen Raum dafür habe und schwupps! wird mir ein Bewegungsprogramm quasi vor die Füße gelegt.

Jeden Montagmorgen bin ich nun mehr oder weniger am Grummeln, weil ich überhaupt keine Lust dazu habe. Zweimal habe ich den Termin um 8.30 Uhr auch schon verpennt (wurde dann aber geweckt). Und jedes Mal bin ich hinterher ganz glücklich, und mein Körper scheint es auch zu sein, denn er stellt sich von Mal zu Mal weniger an, weniger steif, weniger Schmerzen und immer mehr Wohlgefühl.

Irgendetwas muss ich damals wohl doch ausgesendet haben, dass mir das jetzt passiert ist.


Eine Welle im Ozean ist nur scheinbar ein isoliertes, selbsthaftes Phänomen: sie ist Teil des Ozeans, geht aus ihm hervor. Die Welle besteht also letztlich ausschließlich aus Elementen, die Nicht-Welle sind (Form ist Leerheit). Trotzdem geht die Welle nicht völlig im Ozean auf, sie bleibt trotz ihres Eingebettet-Seins in den Ozean des Universellen eine Welle, ein individuell existentes Phänomen (Leerheit ist Form). Diamant-Sutra