26.9.07

Der Habelberg

Nicht nur die Milseburg war ein keltischer Siedlungsplatz, sondern auch an verschiedenen anderen Orten in unserer Gegend haben sie nachweislich gelebt und ihre Toten begraben – die noch immer geheimnisvollen Kelten.

So ein Platz ist der Habelberg. Wenige Funde nur aus der Spätlatènezeit gibt es, ein eisernes Schwert mit verziertem Griff und die Reste eines unvollendeten Ringwalls. Eine Freundin erzählte mir, dass nachdem sie auf den Berg gestiegen war, sie oben eine Vision gehabt hätte, in der sie den keltischen Bewohnern begegnet sei.

Ein paar Kilometer mussten wir fahren und näherten uns dem Berg von einer Seite, wo die Dörfer Habel und Habelgraben heißen und es auch einen Habelsee gibt. In einem Dorf trafen wir eine freundliche alte Frau, die uns erzählte, dass sie als junges Mädchen ein einziges Mal auf den Berg gestiegen sei. Auf der anderen Seite sei es aber leichter, hinaufzukommen.

Also fuhren wir wieder zurück und in einem großen Bogen um den Berg herum. Ein paar Mal mussten wir noch in dem größeren Ort fragen, bis wir endlich den Weg gefunden hatten, auf dem wir noch ein Stück aufwärts fahren konnten.

Als wir an dem kleinen Parkplatz ausstiegen, wurden wir von Bussardgeschrei empfangen. Den ganzen Weg hoch begleiteten uns die Bussarde, manchmal mit ihren Rufen und manchmal ließen sie sich auch blicken. Die Beschilderung des Wanderweges war teils verwirrend, aber wir gingen einfach immer bergan. Unterwegs überholte uns der Förster im Auto, von dem wir erfuhren, dass am höchsten Punkt des Berges nur Wald sei und sonst nicht zu sehen. Aber nach einem halben Kilometer kämen wir an den Habelstein.

Der Weg dorthin führte wieder etwas abwärts, und ohne den Förster wären wir den nicht gegangen. Der Habelstein ist eine hohe senkrechte Basaltwand, die sich an der Westseite des Berges entlang zieht und zahlreiche, steil abfallende Schluchten und Felsspalten bildet. Als ich an den Rand trat und drüberschaute, kriegte ich einen richtigen Schreck, weil es wirklich tief hinunter ging.

Wir setzten uns auf die Bank, die dort steht und bestaunten die weite Aussicht in die Rhön. Die Wasserkuppe war zu sehen und die Milseburg, und das Dörfchen Habel lag direkt zu unseren Füßen.

Bloß Kelten haben wir leider keine getroffen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tolles Wetter, tolle Aussichten und tollkühnes Wandererlebnis in einer zentral abgelegenen Gegend.
So einen Tag so zu verleben ist echt ein Genuss!