In diesem Jahr habe ich tatsächlich einige Füchse gesehen. Der erste kreuzte an Pfingsten unseren Wanderweg in Mittelfranken, der an dieser Stelle zwischen zwei schon hoch bewachsenen Feldern durchführte. Ein ziemlich großer Fuchs tauchte aus dem einen Feld auf, schnürte quer über den Weg und verschwand gleich darauf in dem gegenüberliegenden Feld. Im Frühsommer sah ich dann drei niedliche Fuchswelpen auf einem Waldweg herumtollen, die mich und die Hunde relativ spät bemerkten. Die Hunde sie scheinbar auch, denn die beiden waren wie immer im Wald aneinander angeleint gewesen. Wie kleine rote Blitze verschwanden die drei dann seitwärts im Unterholz. In den Ferien sahen wir in der Abenddämmerung einen Fuchs übers Feld laufen, wo an anderer Stelle Hasen spielten. Da hatten wir unsern Bus über Nacht dort hingestellt, "wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen". Und neulich kreuzte ein zierlicher Fuchs mit etwas Nahrhaftem im Maul die Straße vor meinem Auto. Es bestand aber keinerlei Gefahr, denn ich fuhr langsam.
Gestern nun auf meiner Fahrradrunde - brr ist das schon herbstlich kalt, ich dachte das erste Mal wieder an Handschuhe - da sah ich einige Allradfahrzeuge auf dem Feldweg stehen und hörte einen Mann nach seinen Hunden rufen und pfeifen. Ich leinte unsere an und fuhr näher. Es waren vier kleinere Hunde, die ziemlich dreist und unerzogen an unseren interessiert waren und sich keinen Deut um das Gepfeife des Herrchens scherten. Ich bin mit anderen Hunden unterwegs vorsichtig, weil unsere Kleine eine richtige Giftspritze ist, und es schnell zu Rangeleien kommen kann, bei denen die Mutter ihre Tochter dann natürlich auch unterstütz und verteidigt.
Der Mann war jedenfalls in Grün gewandet, und der nächste Mann, den ich traf ebenfalls. Er stand auf einer abgemähten Wiese neben einem Maisfeld mit einem Gewehr auf einem Stativ, welches in meine Richtung zielte. Ohne zu überlegen rief ich: „Sie wollen mich doch hoffentlich nicht erschießen.“ Und er: „Das kommt ganz darauf an.“ Ich wollte gar nicht wissen worauf, fuhr weiter und fragte den nächsten in Grün, der mir auf dem Weg entgegen kam, was sie da machten. Sie wollten Füchse schießen. Der letzte Grüne stand – das Gewehr im Anschlag – am Ende des Maisfeldes. Der erzählte mir, dass es wegen des warmen Winters in diesem Jahr viele Füchse gäbe und diese unbedingt dezimiert gehören. Denn der Fuchs hätte keine natürlichen Feinde und 90% von ihnen hätten den für Menschen so gefährlichen Bandwurm, na ja. Keine Ahnung, ob das stimmt, oder ob ein Teil davon bloß wieder Propaganda ist, um den Fuchs unbeliebt zu machen und irgendwelche Pharmaprodukte besser zu verkaufen.
Ich fuhr jedenfalls weiter, und zehn Minuten später – ich schob mein Fahrrad grad einen Hang hoch – überholten mich die vier Allradfahrzeuge auf dem schmalen Feldweg in einer Staubwolke. Keine fünf Minuten später kamen sie schon wieder zurück. Der erste bremste etwas ab, kurbelte großspurig das Seitenfenster herunter, streckte dann den Zeigefinger mahnend in die Luft und meinte zu mir: „Die Burschen gehören aber angeleint!“ Ich zurück: „Die bleiben auch so bei mir, kein Thema.“
Pffh... Jagdpächter - solche Armleuchter!
Linkes Bild
Fuchs:
"Trennt die Pfähle nicht ganz durch, Jungs. Und macht die Stellen mit Spucke und Spänen wieder schön glatt! Denkt dran: es muss wie ein Unfall aussehen!"
20.9.07
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Hei juansi,
hast du die alle vor DEINE Linse gekriegt? Bei uns hat es auch viele. Wenn meine Grosse frühmorgens zur Arbeit gefahren wird, kann es schon mal passieren, dass eine Horde kleiner, verspielter Füchse die Fahrbahn blockiert. Sätze wie: "Ich hätt nur die Türe aufmachen und einen reinholen müssen" machen mich dann ganz verrückt vor Freude.
Und ich dachte, es läge daran, das nicht mehr so viele Manta Fahrer unterwegs seinen, das es so viele Füchse gibt......
Alles liebe
derderehnurplastikträgt
Auch kann man dieses Jahr sehr oft die Füchse Wasser kochen sehen. Da muß es denen ja wohl gut gehen. Was ich mich manchmal frage: was machen die eigentlich mit dem vielen kochenden Wasser. Trinken die das dann, wegen der gesunden Ernährung oder brühen die sich einen Kaffee oder Tee auf oder füllen sie das in eine Wärmflasche und legen sich gemütlich in ihren Bau zurück?
Fragen über Fragen auf die wir keine Antwort wissen.Gallileo vielleicht?
*smile*, na die machen natürlich Grüntee in rauen Mengen, damit ihnen warm wird.
Mit was die Menschen sich wohl bekleiden werden, wenn sie vergessen haben, wie Flachs und Baumwolle angebaut werden und wo Wolle und Seide "wachsen" - und dann ist das Eröl plötzlich alle? Bauen sie dann ihr Plastik selber an, womöglich sogar ökologisch?
Ja, so schöne Fotos möchte ich auch mal schießen können.
Grüntee in rauen Mengen wird, so dachte ich, nur in den Raunächten getrunken.
Und in Zukunft wird sich die Mode, wie zur Zeit auch, dem Angebot anpassen. Das wird dann in einigen Jahren entweder "gelber Sack" oder "blaue Tonne" sein,
wobei die Entwicklung naturlich auch in den immer größer werdenden Filzbereich driften kann.
Kommentar veröffentlichen