Am Wochenende war bei uns ein Trommelworkshop. Geronimo Dehler (wenn Ihr auf die Seite geht, hört Euch mal unter Shangoma/Videos das Lied "Myal" an) ein ganz junger Halbjamaikaner aus Frankfurt (der aber ganz jamaikanisch aussieht, inkl. rückenlanger Rastalocken) hat mit einer kleinen Gruppe jamaikanische Rhythmen – kein Reggae, eher Volksmusik – eingeübt. Ich trommle ja schon seit vielen Jahren Afrikanisch, aber es waren auch Anfänger dabei.
Geronimo, der ein begnadeter Musiker und Lehrer ist, schafft es scheinbar mühelos, den Anspruch und die verschiedenen Fertigkeitsstufen der Teilnehmer miteinander zu verbinden, sodass am Schluss alle glücklich und zufrieden sind.
Normalerweise sind mir die zu erlernenden Rhythmen viel zu kompliziert, um dazu auch noch schamanisch zu reisen. Aber am Sonntagmorgen spielten wir gemeinsam ein Stück, das wir am Samstag schon so einigermaßen gelernt hatten. Ich übernahm dabei einen Part, der mir relativ leicht fiel und der mich fast automatisch in eine kleine Trance brachte.
Plötzlich nahm ich eine riesige, gelbe Schlange im Raum wahr, die sich lustvoll zu den Rhythmen wand. Sie trug ein schwarzes Muster auf ihrer Haut und füllte fast den ganzen Raum aus, wirkte dabei aber sehr freundlich. Ich dachte, entweder ist das jetzt die Gottheit, der zu Ehren dieses Lied gespielt wird – bei den Afrikanischen Stücken ist das meistens so – oder sie gehört zu Geronimo. Dass er sie mitgebracht hatte, war klar, er ist auch grad erst aus Jamaika zurückgekommen.
Die Schlange selber gab mir keine Auskunft, dazu reichte meine Konzentration nicht aus – ich habe mich auch so schon oft genug verspielt. Sie züngelte nur neugierig und freundlich in meine Richtung und „tanzte“ einfach weiter, als ob sie sich in den Hüften wiegte, wenn sie welche gehabt hätte. Also fragte ich Geronimo nach dem Workshop, ob es in Jamaika Schlangen gibt. Er meinte, eingeführte Mungos hätten so gut wie alle Schlangen getötet. Das Lied, welches wir gespielt hatten, wäre auch kein spirituelles, sondern ein politisches Freiheitslied gewesen.
Das ließ mir keine Ruhe, und ich googelte am nächsten Tag nach Jamaikanischen Schlangen. Und was glaubt Ihr, was ich fand? Eine Schlange mit haargenau dem gleichen dunklen Muster auf dunkelgelbem Grund, wie ich sie am Tag zuvor gesehen hatte, die Jamaika-Boa oder Nanka oder Yellow Snake. Manchmal staune ich immer noch über die Treffsicherheit Schamanischer Reisebilder.
4 Kommentare:
Ja, es ist immer wieder schön zu erleben, daß es auch eine nicht alltägliche Realität gibt in aber auch Ordnungen existieren, die uns bekannt erscheinen. Wenn wir in der alltäglichen Realität "eigentlich" oder "sollen wir" sagen, ist es schon der erste Schritt in die Realität und es braucht nur noch die Ausführung zu folgen.Mein aktueller Lebensspruch lautet in diesem Sinne: Was könnte es alles einfach sein, ist es ja wohl auch!
wow das ist ja abgefahren, kannst du auch nachträglich von zu hause mit dem tier wieder kontakt aufnehmen?
ich hab mal eine schamanistische reise gemacht, was mir generell nicht so liegt, weil die trommeln so störend waren für mein empfinden, es war von der schule aus, als ich dann ein paar tage später dann von zu hause aus versucht habe mich in den zustand zu versetzen ist aber ganz viel passiert, und später hab ich nach gelesen, das von allen 4 himmelsrichtungen ein tier da war .. und mich aufgefressen hat oder so ähnlich... aber dazu war ich eben nicht in der schule sondern zu hause..
Hallo my am,
ja, Kontakt aufnehmen könnte ich. Aber schamanische Arbeit für andere geschieht immer nur auf ausdrücklichen Wunsch der betreffenden Person. Ich möchte nicht uneingeladen in anderer Menschen "Seelenhaus" herumschnüffeln.
Eine interessante Schule besuchst Du da, wo schamanische Reisen gemacht werden.
Von den Spirits aufgefressen zu werden fällt in den Bereich "Zerstückelungsreisen". Das passiert eher selten gleich zu Anfang und gilt bei manchen als eine Schamanische Initiation. Hast Du keine Angst gehabt?
Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website juansis-welten.blogspot.com Links tauschen
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